Worum geht es?
Depressive Verstimmungen sind ein Thema, das viele Menschen betrifft. Sie bezeichnen emotionale Tiefs, die zwar belastend sind, jedoch nicht die Symptome einer voll ausgeprägten Depression erfüllen. Doch wie erkennt man depressive Verstimmungen, worin unterscheiden sie sich von einer echten Depression und was kann man tun, um sich wieder besser zu fühlen?
Depressive Verstimmungen verstehen
Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Glückliche Phasen wechseln sich mit herausfordernden Zeiten ab, sei es durch berufliche Belastungen, private Konflikte, Trennungen oder Misserfolge. Dass die Seele darauf mit gedrückter Stimmung reagiert, ist normal und gehört zum menschlichen Dasein dazu.
Jeder hat seine eigene Art, mit Belastungen umzugehen. Manche lenken sich ab, andere ziehen sich zurück, führen Selbstgespräche oder sprechen mit vertrauten Personen über ihre Sorgen. Oft hellt sich die Stimmung dann nach einigen Tagen wieder auf. Wenn dies der Fall ist, spricht man von einer depressiven Verstimmung. Geht die depressive Stimmung jedoch nicht weg, die gewählten Bewältigungsstrategien bringen keine Linderung, kann sich eine Depression entwickeln.
Unterschiede zwischen depressiven Verstimmungen und Depression
Der größte Unterschied zwischen der depressiver Verstimmung und einer Depression liegt in der Anzahl, Schwere und Dauer der Symptome.
Eine depressive Episode ist durch folgende Hauptsymptome gekennzeichnet:
- Gedrückte Stimmung
- Interessenverlust und Freudlosigkeit
- Verminderter Antrieb und erhöhte Ermüdbarkeit
Zusätzliche Symptome können sein: Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, niedriges Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit, Schlafstörungen, verminderter Appetit und Suizidgedanken.
Bestehen die Symptome über mehrere (mindestens zwei) Wochen hinweg, sollte (fach-) ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden. Bei Suizidgedanken ist sofortiges Handeln erforderlich!
Hilfreiche Strategien bei depressiven Verstimmungen
Unterschiede in der Stimmung wahrnehmen und darauf reagieren
Gefühle können im Laufe des Tages variieren. Diese Schwankungen sind nicht zwangsläufig krankhaft, sondern gehören grundsätzlich zum menschlichen Erlebnisspektrum. Niemand fühlt sich dauerhaft gut. Beobachten Sie daher während Ihres Alltags einmal genau:
Welche Aktivitäten verstärken Ihre depressive Verstimmung und welche lindern sie? Geben Sie den positiven Aktivitäten mehr Raum, auch wenn es Ihnen zunächst schwerfällt.
Es kann auch hilfreich sein, sich am Ende des Tages schriftlich die Dinge vor Augen zu führen, die gut gelungen sind. Diese positive Rückschau kann ebenfalls hilfreich sein.
Der depressiven Verstimmung aktiv begegnen
Depressive Verstimmungen gehen oft mit spezifischem Denken, Fühlen und Handeln einher. Man ist niedergeschlagen, denkt schlecht über sich selbst und fühlt sich entsprechend. Hinzu kommt, dass der Antrieb oft gering ist, und so zieht man sich aus Aktivitäten zurück. Anfangs scheint dieser Rückzug wohltuend, doch auf Dauer verstärkt er zumeist die depressive Verstimmung. Denn wie soll sich die eigene Stimmung verbessern, wenn man Erfahrungen, die freudvoll und selbstwertstärkend sein können, vermeidet?
Die eigenen Gefühle können wir nicht direkt beeinflussen, doch auf unser Verhalten haben wir Einfluss. Daher sollten Sie in Phasen mit depressiven Verstimmungen aktiv gegensteuern, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Knüpfen Sie bewusst an Tätigkeiten und Aktivitäten an, die Ihnen vor der depressiven Verstimmungsphase Freude bereitet haben: Etwa sich mit Freunden treffen, auch wenn Sie sich lieber zurückziehen möchten. Oder Spazierengehen oder Sport treiben, auch wenn es Ihnen an Motivation und Energie mangelt. Es mag anfangs schwer sein, doch mit der Zeit hellt sich Ihre Stimmung in der Regel wieder auf und Sie fühlen sich besser.
Falls Sie Fragen haben oder allein nicht weiterkommen, melden Sie sich gerne.